Zunftportrait

Entstehung der Zunft

Die Gründungsversammlung der Chriesizunft fand im Herbst 1992 statt. Mitglieder des Vereins Junges Kehrsiten und des Theatervereins Kehrsiten ergriffen die Initiative zur Gründung der Chriesizunft. Es sollte eine neue Fasnachtszunft mit wenig Standesdünkel und keiner elitären Ausrichtung entstehen.  Eine, der ganzen Kehrsiter Bevölkerung, Männern wie Frauen, aber auch  Jugendlichen offenstehende  und volksnahe Fasnachtszunft wünschten die Initianten. Auch die Heimwehkehrsiter und Freunde von Kehrsiten sollten mit dem neuen Verein angesprochen werden.

Der Zweckartikel in den Statuten umschreibt die Absichten der Gründer trefflich:

Das närrische Treiben soll dazu dienen, die Sorgen des Alltags nicht überhand nehmen zu lassen und in amüsanter Art und Weise die Bevölkerung in Kontakt zu bringen und dadurch das Zusammenleben zu erleichtern und zu fördern.

 

Organisation der Zunft

Das oberste Organ ist die Chriesiversammlung, die sich alljährlich  im Herbst trifft, um eine Rück- und Vorschau auf die Fasnachtszeit und das Vereinsleben zu halten. Die Chriesiversammlung wählt den Chriesirat der die Zunft leitet und nach aussen vertritt.

In der Chriesizunft heisst der Präsident Oberchriesi. Eine spezielle Stellung nimmt der Kulturminister ein. Die Zunft bezweckt nämlich auch die Pflege und Förderung der Bräuche und die Durchführung von kulturellen Anlässen. Insbesondere setzt sich die Zunft auch für den Erhalt der Hochstamm-Kirschbäume ein. Der Dorfname Kehrsiten leitet sich nämlich vom lateinischen „Kirsirium“ die Kirsche ab und Kehrsiten bietet von jeher, vom milden Klima begünstigt, ideale Voraussetzungen für Kirschbaumkulturen.

 Alle zwei Jahre wird ein Zunftmeisterpaar, das Chriesipaar gewählt, das den fasnächtlichen Thron besteigt und in der närrischen Zeit über das Chriesivolk herrscht.

 

Zunftjahr/Aktivitäten der Zunft

Im November: Chriesiversammlung
Beginn und Ende des Zunftjahres mit der ordentlichen Generalversammlung. Höhepunkt: Alle zwei Jahre Wahl des neuen Chriesipaares         

Im Dezember: Uistreychle
Sivesterbrauch unter der Ägide des Kulturministers. Mit Glocken- und Schällengeläut, unterbrochen von  Peitschenknallen zieht  der Korso durchs Dorf und verabschiedet das alte Jahr.

Im Januar: Inthronisation oder Chriesichlag
Offizielle Eröffnung der Kehrsiter Fasnacht. Abwechslungsweise findet alle zwei Jahre die Einsetzung des neuen Chriesipaares oder die Chriesichlag, eine vom Kulturminister vorgetragene Dorfklage statt.

Im Februar / März: Chriesiball und Fasnachtsumzüge
Unumstrittener Höhepunkt in der Fasnachtszeit ist der traditionelle Chriesiball,
wo es zu Guggerklängen und Tanzmusik, inmitten von unzähligen Masken wild und fasnächtlich „rüdig“ zu und her geht. Bis in die frühen Morgenstunden wir in der aufwendig  dekorierten und immer ausverkauften Mehrzweckhalle gefestet.
An den beiden Umzügen in Stans und Ennetbürgen ist die Chriesizunft immer mit einem aufwendigen und phantasievollen Sujet, meistens mit einem prächtigen Umzugswagen vertreten.

Im Juni: Chriesistäi-Späizmäischterschaft
2003 hat die Chriesizunft zur ersten Chriesistäi-Späizmäischterschaft eingeladen, bei der die  Kategoriensieger tolle Preise mit nach Hause nehmen konnten. Der Sonntagmorgen beginnt mit dem traditionellen Chriesibrunch. Anschliessend wir ein Wettkampf ausgetragen, wobei es darum geht, einen Kirschenstein am weitesten zu spucken. 

Im August: 1. Augustfeier
Die vom Kulturminister organisierte Nationalfeier findet alljährlich auf der Schwand, oberhalb von Kehrsiten statt und führt die ganze Dorfbevölkerung und Feriengäste zusammen

Im September: Chabishoblete
Ein fröhliches Familienfest an dem Kabis gehobelt und zu Sauerkraut eingemacht wird.  Zünftler, Freunde der Zunft und die ganze Kehrsiter und Stansstader Bevölkerung treffen sich ab 10 Uhr morgens auf dem Festplatz und in der Festwirtschaft an der Schiffländi in Stansstad.